Das Tennissaiten-ABC

Das Tennissaiten-ABC

Die Saite ist das Leben deines Tennisschlägers. Nicht umsonst heißt es: die Leistung eines Tennisschlägers hängt zu 50% von der Saite ab. Ja, richtig gehört! Gerne vernachlässigt man aber die Besaitung und lässt den Schläger erst bespannen, wenn die Saiten eben nicht mehr kreuz und quer stehen. Doch wann ist der perfekte Zeitpunkt, seine Rackets neu zu besaiten? Und mit welcher Saite überhaupt? Und hängt das vielleicht auch noch mit dem Schlägermodell zusammen? In diesem Blog-Post verraten wir dir alles, was du über Tennissaiten wissen solltest und mehr!

Eigenschaftspezifische Unterteilung

Eine Tennissaite hat verschiedene Eigenschaften, die sie in verschiedenen Kategorien einteilen lässt. Um gemütlich in das Thema einzusteigen, beginnen wir mit der eigenschaftspezifischen Unterteilung, sprich: Was kann die Tennissaite?

Allround

  • Eine Saite ohne gewisse Schwächen, aber auch ohne spezifische Stäken für ein ausgewogenes Spiel.
  • Standard Polyamid-Saiten

Armschonend

  •  Wenn der Ball auf das Saitenbrett auftrifft, wird die Saite und der Rahmen des Schlägers in Schwingung versetzt. Die dabei entstandene Energie wird zum Teil wieder an den Ball abgegeben, der andere Teil wird aber bis zum menschlichen Körper weitergeleitet und muss dort abgebaut werden.
  • Je mehr die übergebliebene Energie durch die Saite geschluckt werden kann, desto weniger muss sie vom Körper abgebaut werden und ist daher armschonender. Es kommen weniger Schwingungen an der Hand und am Arm an.
  • Zu diesen Saiten zählen Multifilament- sowie Darmsaiten.

Haltbarkeit

  • Wenn von Haltbarkeit gesprochen wird, wird die Anzahl an Spielstunden gemeint, in der die Saite ihre Eigenschaften aufrecht erhalten kann.
  • Eine Polyestersaite hat bereits nach 5 Stunden Spielzeit einen großen Teil ihrer Eigenschaften verloren. Eine Multifilament-Saite nach ca. 30 Stunden und eine Darm-Saite erst nach ca. 40 Stunden.
  • Haltbarkeit ist besonders wichtig bei hohem Saitenverschleiß. Eine Multifilament hält zwar lange, aber reißt gerne schnell.
  • Haltbare Saiten sind vor allem Darmsaiten, sowie (bei geringem Saitenverschleiß) Multifilamentsaiten.

Kontrolle

  • Eine Kontrollsaite ermöglicht ein genaues Spiel und eine bessere Reproduktionsfähigkeit der Ergebnisse.
  • Bei einem weitem Saitenbild, großem Schlägerkopf, kopflastigen Schlägern, ausgeprägtem Schwung und/oder einem Spiel mit viel Kraft kann eine Kontrollsaite entgegensteuern und mehr Kontrolle in jedem Schlag bieten.
  • Wer viel Kontrolle will, benötigt aber auch einen exakten Treffpunkt, da der Sweet Spot verkleinert wird.
  • Allgemein gilt: zunehmende Kontrolle - abnehmende Power

Power

  • Je mehr Elastizität eine Saite bietet, desto größer ist die resultierende Ballbeschleunigung
  • Saiten mit guter Power stellen einen relativen großen Anteil der Energie der Ballbeschleunigung zur Verfügung.
  • Sie sind gut kombinierbar mit einem engen Saitenbild, kleinem Schlägerkopf und/oder einem Spiel mit wenig Kraft/Schwung.
  • Powersaiten können den Sweet Spot vergrößern.
  • Allgemein gilt: zunehmende Power - abnehmende Kontrolle

Touch

  • Tennissaiten mit einer mäßigen Energieübertragung, einem gewissen Ausgleich der eingetragenen Energie und einer leicht verzögerten Reaktion vermitteln eine direktere Rückmeldung und damit ein genaueres Feeling für den Schlag.
  • Saiten mit viel Touch können bei einer ausgeglichenen Spielweise Vortele bringen, denn sie können Schläge in unterschiedlichster Ausführung sehr fein dosieren und einen genauen Aufbau der Möglichkeiten voraussetzen.

Spin

  • Spinsaiten geben der aus der Schlägerbewegung generierten Ballrotation mehr Umdrehung mit, sprich Seitwärtsdrall oder überlagerte Rotation. Das bedeutet, dass der Ball in einem höheren Bogen fliegt und sich dabei schneller dreht. Beim Aufprall springt er höher weg.
  • Um diese zusätzliche Rotation zu bewirken, können Saiten unterschiedlich bearbeitet werden: Veränderung des Querschnitts (z. B. pentagonale oder hexagonale Saiten), zusätzliche Faser-Wicklungen (z. B. Wellenprofil), Kerbungen oder Fräsungen, aber auch durch beschichtete und/oder stumpfer Oberfläche.
  • Je größer die Profilierung, desto größer der Effekt.
  • Auch hier kann man verallgemeinern, dass zunehmender Spin die Kontrolle negativ beeinflusst.

Saitenstärke

  • Der Durchmesser einer Saite hat einen zu beachtenden Effekt auf ihr Spielverhalten und kann dadurch ihre Eigenschaften verändern.
  • Die wichtigsten Grundlagen:
    • Je dünner die Saite, desto größer sind Power und Spin, aber desto geringer die Haltbarkeit und die Kontrolle
      • Warum? Eine dünne Saite öffnet zusätzlich das Saitenbild und lässt den Ball tiefer in das Saitenbild eingraben. Es wird mehr Energie und Rotation durch den erhöhten Trampolineffekt an den Ball abgegeben, sprich mehr Power und Spin. Allerdings reißt eine dünne Saite schneller und der Trampolineffekt lässt den Ball mehr streuen, daher geringere Haltbarkeit und weniger Kontrolle.
    • Je dicker die Saite, desto besser ist die Kontrolle und Haltbarkeit, aber Power und Spinannahme nehmen ab.
      • Warum? Eine dicke Saite schließt das Saitenbild und der Ball kann sich nicht so tief eingraben. Weniger Energie und Rotation werden an den Ball übergeben, dafür streut der Ball auf seinem Weg weniger. Die Dicke verlängert die Spieldauer vor dem Saitenverschleiß.
    • Je dicker eine Saite ist, desto starrer verhält sie sich. Sie ist weniger spielbar.
    • Je dünner die Saite ist, desto elastischer wird sie. Außerdem bietet sie bessere Spielunterstützung.
    • Dickere Saiten können armschonender als dünne Saiten sein, da sie den Aufprallschock in besserem Maße vermindern.

Besaitungshärte

  • Es gelten grundsätzlich folgende Abhängigkeiten:
    • Mit steigender Besaitungshärte erhöht sich auch die Ballkontrolle, es verringern sich Power und Haltbarkeit.
    • Mit sinkender Besaitungshärte erhöhen sich Power und Haltbarkeit, es verringert sich die Kontrolle.
  • Die Standard Besaitungshärte liegt bei ca. 24kg.
  • Was versteht man unter einer 24/23 kg Besaitung?
    • Die Längssaiten werden mit einer Bespannmaschine 24 kg angezogen.
    • Die Quersaiten werden mit 23 kg angezogen.
  • Warum wird die Quersaite gerne weicher bespannt als die Längssaite?
    • Zum einen liegt es daran, dass die Quersaite verhältnismäßig kürzer ist als die Längssaite. Wenn man die Quersaite gleich stark wie die Längssaite anzieht, könnte sich die Quersaite starrer verhalten. Der Unterschied ist jedoch sehr gering und bei einem Kilo Unterschied für den Normalverbraucher kaum spürbar.
    • Zum anderen kann eine weichere Quersaite das Saitenmuster lebendiger machen, sprich die Saite ist bewegungsfähiger und das Spinpotential erhöht sich. Der Sweet Spot kann zusätzlich erhöht werden.
    • Durch die weichere Quersaite geht aber auch ein wenig an Präzision und Kontrolle verloren.
    • Wenn die Längssaite weicher bespannt wird als die Quersaite, trifft das Gegenteil ein.
  • Generell wird empfohlen, die Bespannhärte zwischen Längs- und Quersaite bei maximal 1-2 Kilo zu halten. Ein größerer Unterschied kann zum Beispiel zu übermäßiger Saitenbewegung führen. Wenn man 26 kg längs und 22 kg quer spielt, wäre es vielleicht besser sich gleich in der Mitte zu treffen und 24/24 kg zu spielen.

Wir bespannen dir deine Schläger deinen Wünschen entsprechend auf den neusten und modernste Besaitungsmaschinen die es auf dem Markt gibt. Bespannt werden deine Schläger von Experten mit jahrelanger Erfahrung, die bereits auf der WTA und ATP Tour für Profis bespannt haben.

Bauart

Eigentlich ist keine Tennissaite ein einfacher Strang aus Plastik. In ihrem Aufbau verbirgt sich gerne mehr als man denken könnte. Bevor wir im nächsten Abschnitt ein wenig in die Chemie eintauchen und das Material und ihre Zusammensetzung besprechen, sollten wir zuerst noch auf ihre Bauarten zurückkommen:

Monofil

  • Monofile Saiten sind im Verhältnis zu allen anderen Saiten einfach konstruiert, sie bestehen aus nur einem einzelnen Strang. Die Unterschiede zwischen den Saiten bestehen in der Verarbeitung und in der Verwendung verschiedener Materialien oder Materialkombinationen.
  • Zu den monofilen Saiten zählen einfache "klassische" Polyestersaiten über verschiedene Typen von Copolymerisaten ("Softpolyester", z.B. Babolat Pro Hurricane) bis hin zu den sehr hochwertigen PEEK-Saiten (z.B. Luxilon Alu-Power).
  • Die Saiten sind meistens starr, die (anfänglich) sehr gute Power lässt in relativ kurzer Zeit nach und die Saiten verlieren ihr "knackiges" Spielgefühl.
  • Vorteile: Haltbarkeit, festes Schlaggefühl, wenig Saitenverrutschen
  • Nachteile: geringe Spannungskonstanz, (meistens) wenig Komfort und keine Armschonung

 Multifil

  • Multifile Saiten sind hochtechnische Konstruktionen aus bis zu über 1500 Einzelfasern in mannigfaltigen Konstruktionstypen aus verschiedensten Materialien die meistens sehr hochwertig sind. Dazu gehört zum Beispiel die Wilson NXT.
  • Multifile Saiten werden meist als Hybridbespannung verwendet, daher wird sie mit einer anderen Saite (meist starreren Monofilament-Saite) kombiniert und zählt zur leicht günstigeren Alternative der Darm-Saite.
  • Vorteile: sehr gute Armschonung, viel Spielgefühl, über längere Zeit eine hohe Elastizität, behält ihre Eigenschaften lange (Haltbarkeit)
  • Nachteile: im Vergleich zu Monofilamenten deutlich höherer Saitenverschleiß und Saiten müssen teilweise erst eingespielt werden

Multifilament mit festem Kern

  • Multifilament-Saiten mit festem Kern sind klassische Nylonsaiten. Früher waren diese noch relativ beliebt. Inzwischen sind aber monofile Saiten sehr gut geworden und es wird nur mehr wenig zu Nylonsaiten gegriffen. Sie werden entweder einfach und preisgünstig hergestellt, können aber auch aus komplexen Strukturen mit mehreren Kernen und viellagigen Umwicklungen aus unterschiedlichen hochwertigen Materialien bestehen.

  • Die einfacheren Konstruktionen gelten als gute Allroundsaiten (Synthetic Gut), bei den komplexeren sind zusätzlich gezielt einzelne Eigenschaften deutlich herausgehoben.
  • Diese Saiten haben weder große Nachteile, noch große Vorteile. Wir empfehlen den Gebrauch als Hybridsaite.

Bänderstruktur

  • Saiten mit Bänderstruktur verhalten sich wie multifile Saiten, weißen jedoch ein wenig mehr Kontrolle auf.
  • Anstelle von einzelnen Fasern werden mehrere Fasern in ganze Bänder verwoben und die Bänder wiederrum zu einem Strang zusammengesetzt (z. B. Isospeed Professional).

Naturdarm

  • Naturdarmsaiten sind im Hinblick auf Elastizität, Spannungsstabilität und "Performance" über die gesamte Lebensdauer der Saite nach wie vor unübertroffen. Die Herstellung erfolgt in einem vielstufigen Verfahren im Regelfall aus Kuhdärmen. Um verschiedene. Witterungen stand zu halten, werden durch aufwendige technische Verfahren (z.B. Plastifizierung der einzelnen Faserstrukturen mit speziellen Polyurethanmaterialien) deutlich verbessert.

  • Wird eigentlich nur mehr in Kombination mit einer monofilen Saite verwendet (Hybrid).
  • Vorteile: Allrounder, lange Haltbarkeit, viel Touch, Armschonung, und Komfort
  • Nachteile: teuer, leichte Witterungsabhängigkeit

Hybrid

  • Eine Hybridbespannung ist die Kombination aus unterschiedlicher Längs- und Quersaite. Dadruch können die Eigenschaften von zwei unterschiedlichen Saiten zusammengeführt werden. Die Möglichkeiten an Kombinationen sind nahezu unbegrenzt.
  • Die wahrscheinlich bekannteste Kombination besteht aus einer Darmsaite und einer monofilen Polyestersaite, so wird Haltbarkeit, Armschonung, und Spielgefühl vereint. Das vorverpackte Babolat RPM Blast + Touch VS Set bietet genau diese Kombi.
  • Vorteile: Kombination von in einer einzelnen Saite unerreichbaren Eigenschaften
  • Nachteile: negative Eigenschaften werden auch kombiniert

Bei uns findest du eine große Auswahl an Tennissaiten der großen Tennismarken!

Material

Das Material aus dem Tennissaiten hergestellt werden sind hauptsächlich verschiedenste Kunststoff-Formen, die sich aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung voneinander unterscheiden und andere Eigenschaften aufweisen. Die allererste Tennissaite bestand jedoch aus tierischen Gedärmen aus dem 16. Jahrhundert. Pierre Babolat, der Urvater des weltbekannten französischen Tenniskonzerns Babolat, erfand die erste Naturdarmsaite im Jahr 1875. Durch hochtechnische Maschinen und innovative Technologien gibt es aber schon weitaus mehr Materialien, aus denen Tennissaiten entstehen. Schauen wir uns die verschiedenen Zusammensetzungen genauer an:

Polyester/Co-Polyester
  • Polyester entsteht aus einer Polykondensationsreaktion zwischen Alkohol und Carbonsäure. Ihre Struktur ist relativ einfach und bietet eine extrem gute Reißfestigkeit.
  • Aber: Aufgrund der hohen Sprödigkeit und sehr geringer Elastizität ist die Verarbeitung als Mikrofaser extrem kompliziert, so dass einfache wie auch komplexere Polyestermaterialien fast ausschließlich als monofile Saiten verarbeitet werden, die eine gute Haltbarkeit haben, aber unter Zugspannung kontinuierlich an Eigenschaften verlieren.
  • Um das zu verringern, werden gerne verschiedene Monomere miteinander verarbeitet (Co-Polyester) oder eine Reihe von Additiven zugesetzt. Die hochwertigen Saiten auf (Co-)Polyesterbasis haben daher nicht mehr nur gute Haltbaltbarkeit und anfänglich gute Power und Kontrolle als Eigenschaften aufzuweisen, sondern sind mittlerweile auch in der Lage, ein gewisses Maß an Spielgefühl und Touch zu bieten.
  • Beliebte (Co-)Polyestersaiten sind bekanntlich die Babolat RPM Blast, die Head Hawk, oder die Wilson Revolve.

Aramid

  • Aramide sind aromatische Polyamide (Kevlar). Die goldgelben Fasern mit hoher Festigkeit und Zähheit weisen eine gute Schwingdämpfung auf.
  • Diese Polyamide werden als Bestandteil in multifilen Saiten zur Erhöhung der Haltbarkeit und guter Schockabsorption verwendet.
  • Eine Armidsaite oder Armid-Co-Polyester Saite wird meist als Hybridbespannung mit einer monofilen Saite verwendet.

Polyurethan

  • Polyurethan wird durch eine Polyadditionsreaktion aus Polyisocyanaten mit mehrwertigem Alkohol gebildet. Die Kunstfasern sind weich und elastisch und haben eine hohe Reißfestigkeit. Daher werden sie in Saiten als weiche Schutzhülle oder als schockabsorbierende Faser zur Erhöhung des Komforts verwendet.
  • Reine PU-Saiten werden nicht hergestellt. Eine mit Polyurethan versetzte Saite wäre die Babolat Xcel.

 Polyamid (Nylon)

  • Polyamide sind Polykondensationsprodukte einer Carbonsäure und eines Amids. Sie sind bekannt als Nylon. Durch die teilweise auch gemischte Verwendung von unterschiedlichsten aliphatischen und aromatischen Ausgangsverbindungen gibt es eine große Vielfalt an Polyamiden mit breitgefächerten Eigenschaften und unterschiedlichsten Qualitätsstufen.
  • Vorteile: hohe Festigkeit, Steifigkeit, Zähigkeit, sehr gute Verarbeitbarkeit und Dynamik
  • Monofile Saiten haben inzwischen eine hohe Qualität und haben Nylonsaiten in den letzten Jahren mehr und mehr ersetzt.

PEEK-Polymere

  • Polyetheretherketone (PEEK) sind einer der teuersten Kunststoffe und entstehen durch Alkylierung von Biphenol-Salzen.
  • Durch ihre thermoplastische Eigenschaft ist die Weiterverarbeitung weitaus einfacher. Dieser Kunststoff macht monofile Saiten spannungsstabiler, komfortabler, und weisen eine höhere Haltbarkeit auf. Es ermöglicht auch das Herstellen von Saiten mit sehr geringen Durchmessern. In der Luxilon Alu Power findet man genau diesen Kunststoff, was die Saite so besonders hochwertig macht und ihr deshalb auch einen so hohen Preispunkt gibt.
  • Bei sehr hochwertigen multifilen Saiten kommen zusätzlich feine PEEK-Fasern zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit zum Einsatz.

Naturdarm

  • Pierre Babolat (der Urvater der weltbekannten Tennismarke Babolat) stellte 1875 die erste richtige Tennissaite aus Darm her. Zuerst wurden sie aus Schafsdärmen hergestellt, später aus Kuhdärmen, wie es auch heute noch der Fall ist.
  • Für die Herstellung einer guten Darmsaite benötigt man drei Kuhdärme, die in einem vielstufigen und aufwendigen Prozess zur Saite verarbeitet werden. Ein wichtiger Bestandteil hierbei ist das Collagen. Die Tripelhelix dieses Strukturpeptids hat eine enorme Zugfestigkeit und weist eine sehr stabile und nahezu in sich unvedrillte Struktur auf.
  • Vorteile: Haltbarkeit hinsichtlich der Spieldauer, Armschonung, Elastizität, gutes Spielgefühl
  • Nachteile: wird schnell spröde, vor allem durch Wettereinfluss (Hitze, Kälte, Regen, etc.)
  • Inzwischen sind gute Darmsaiten aber mit Plastifizierungen überzogen, um sie besser vor den Umwelteinflüssen zu schützen und sie reißfester zu machen (Babolat Touch VS).
  • Die Saiten müssen wie hochwertige multifile Saiten zur Erreichung der Eigenschaften eine gewisse Zeit eingespielt werden (wird auch teils durch Pre-streching auf der Bespannmaschine erreicht).

  • Eine Bespannung mit reiner Darmsaite ist heutzutage sehr selten (Gründe: Kosten, Umgewöhnung von Polyestersaiten schwierig, manchmal auch einfach zu weich). Daher werden Darmseiten hauptsächlich in Kombination mit einer Polyestersaite bespannt (Hybridbespannung). Wenn Darm quer bespannt wird, ist die Seite länger haltbar, wenn sie längs bespannt wird, bekommt man mehr Elastizität (Spin, Power).

Polyolefine

  • Durch radikale Polymerisation entstehen Polyoelfine - gesättigte Kohlenwasserstoffe. Sie sind sehr robust und flexibel, haben häufig eine niedrige Dichte und hohe Reißfestigkeit.
  • Neben der eigenständigen Verarbeitung besonders in Faserbändern, die in einer Reihe von hochwertigen Saiten für eine ausgezeichnete Kontrolle und Spielgefühl sorgen, kommen Polyolefine neben den Polyurethanen vor allem als Schutzbeschichtung auch von einfacheren Saiten zum Einsatz.

Weitere Copolymerisate

  • Die meisten hochwertigen Saiten bestehen aus Copolymerisate. Hierbei handelt es sich um mehrere Monomere die zusammengesetzt weurden und dadruch spezielle Eigenschaften aufweisen.
  • Neben den vorgenannten (Co)Polymeren kommen in Tennissaiten zum Beispiel auch Polyether, spezielle aromatische Polyester, Polyfluorcarbone, Terpene u.v.m. zum Einsatz, meistens um spezifische Eigenschaften (z.B. besondere Elastizität, starke Vernetzung, hohe Abriebfestigkeit, spezielle Oberflächenstrukturen usw.) zu erzeugen.

Und welche Saite passt zu dir?

Wie es für viele Dinge im Leben so schön heißt: es kommt darauf an! Auf diese Faktoren sollte man bei der Saitenwahl achten:
  • Spieltyp
  • Schlägermodell
  • Saitenbild
  • Was will ich erreichen? Mehr Spin, mehr Kontrolle, mehr Haltbarkeit?
  • Wo spiele ich? Höhenmeter, Platzuntergrund, Wetter?
  • Mit wem spiele ich?
  • Usw.

Es gibt viele Faktoren die man beachten kann um die perfekte Saite zu finden. Schlussendlich empfehlen wir:

  1. Beginne mit einer Standardbesaitung: 24/24 kg mit einer monofilen Saiten die leicht Power und Spin abgibt. Die Saite sollte ungefähr 100-200€ pro 200m Rolle kosten, dann ist die Qualität und Haltbarkeit auch in Ordnung.
  2. Wenn du mit der Saite gut klarkommst, versuche mit den Kilogramm zu spielen. Einmal weniger bespannen, einmal mehr. Wenn du eine weichere Bespannung bevorzugst, wirst du eher Power und Spin mögen. Wenn du eine härtere Bespannung bevorzugst, wirst du eher Kontrolle suchen. Je nachdem kannst du zusätzlich Powersaiten oder Kontrollsaiten versuchen.
  3. Versuche ein Set-Up mit dem du dich wohlfühlst! Mit dem du Selbstbewusst am Platz auftreten wirst. Du kannst immer noch experimentieren, aber solltest du Zweifel haben, dann kehre zu deiner Komfortzone zurrück.
  4. Nicht zu sehr verkopfen! Tennis sollte Spaß machen und deinen Ehrgeiz erwecken. Eine Standardbesaitung kann genauso gut sein, wie das hochqualitative und übergenaue Set-Up eines Profis. Es kommt immer auf die/den Spieler/in an!
  5. Eine Neubesaitung empfehlen wir für Hobbyspieler mit 1-2 Spielstunden pro Woche einmal im Monat. Spätestens wenn sich die Saiten verschieben anfangen, gehört die alte Besaitung raus.
  6. Berate dich vom Profi! Wir sind gerne für dich da. Schau entweder bei uns im Shop vorbei, ruf uns an, schreib eine Email, oder steige gleich im Chat ein!
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